DGM Segelwochenende
Traunsee | 24. Juli 2015 – 26. Juli 2015
Segelwochenende am Traunsee heißt….
Sonne, Hitze, Wasser, atemberaubende Bergkulisse am See, eigenes Segelboot, stundenlang segeln, mit den freiwilligen Helfern herumalbern, durch die Wasserfontäne fahren und dabei klitschnass werden, mit der Wasserrettung über den See flitzen, den Professor Müller-Felber in seinem Segelboot nassspritzen, Wettsegeln, Schrecksekunden bei plötzlichen Windböen, immer bessere Beherrschung des Segelbootes, gemeinsam im Café Baumgarten essen, mit den Kindern und Jugendlichen auf dem See unterwegs sein, Freunde wiedertreffen, mit dem Rolli rund um den See fahren und vieles, vieles mehr.
Für Lena ist das Segelwochenende der DGM im Sommer das größte Highlight, das weit vor Geburtstags- und Weihnachtsfeiern rangiert und wir freuen uns, dass sie auch dieses Jahr wieder daran teilnehmen durfte. Und wenn sie trotz ihrer zahlreichen Handicaps mittlerweile so geschickt mit ihrem Mini-Segler umgehen kann, verdanken wir das vor allem dem Einsatz der freiwilligen österreichischen Freizeitsegler, die es sich teilweise schon seit vielen Jahren angelegen sein lassen, unseren behinderten Kindern dieses Wochenende zu ermöglichen.
Dass das Segelwochenende der bayerischen DGM am österreichischen Traunsee auch dieses Jahr stattfinden konnte, war alles andere als selbstverständlich, nachdem der langjährige rührige Vorsitzende des „mini12 integrativen Segelvereines“ Walter Pavlis 2014 kurz vor unserem letzten Segelwochenende gestorben war. Zum Glück für die Kinder brachte sein ebenso engagierter Partner Günter Honisch es nicht über sein Herz, das Segelwochenende abzusagen und die Kinder zu enttäuschen. Und als er dann im letzten Jahr am Ende der Veranstaltung wieder einem Dutzend strahlenden und stolzen Teilnehmern ihre Segel-Urkunden überreichen konnte, versprach er spontan, alles dafür zu tun, dass dieses Ereignis wieder stattfinden würde.
Dieses Versprechen hielt er und schaffte über das Jahr die Strukturen dafür, dass die Kinder auch heuer wieder vom 24. – 26. Juli zum Segeln kommen konnten. So konnte als neuer Obmann für den Verein Peter Farbowski, Inhaber einer Segelschule in Gmunden, gewonnen werden, der durch seine tatkräftige Mithilfe sowohl hinter den Kulissen als auch direkt am Bootssteg dafür sorgte, dass die schmerzliche Lücke geschlossen wurde, die Walter Pavlis hinterlassen hat. Die „Mini-12er“ fusionierten mit Günter Honisch Salzburger Segelverein und bilden nunmehr ein Team aus ca. zehn Ehrenamtlichen, die sich vorgenommen haben, das Behindertensegeln in Gmunden auch in Zukunft weiterzuführen. Unterstützung dafür sagte auch der Union-Yacht-Club und die Stadt Gmunden zu.
Die neuen und alten Ehrenamtlichen hatten sich sehr ins Zeug gelegt und der Wille, den behinderten Kindern weiterhin ein schönes Segelvergnügen zu ermöglichen, war durchweg zu spüren. Schon ab Freitagmittag standen sie tatendurstig mit den Booten am Steg bereit. Nur die Familien ließen zunächst auf sich warten. Viele mussten das Schulende abwarten und standen dann den Nachmittag lange im Stau. So waren wir gegen 15.00 Uhr die ersten, die am Seeufer ankamen und von einem halben Dutzend Helfer begrüßt wurden. Lena war das gerade recht, denn so konnte sie gleich einen ausgiebigen und ungestörten Segeltörn mit Günter unternehmen und niemand winkte sie zurück ans Ufer, um das Boot abzugeben. Nach und nach trafen dann weitere Teilnehmer ein und als wir abends im Union Yacht Club vom Bürgermeister der Stadt Gmunden, Herrn Mag. phil. Stefan Krapf, vertreten durch Frau StR. Mag. Katharina Mizelli, mit einem Abendessen bewirtet wurden, waren die meisten Familien angekommen. Es war fast ein bisschen schade, dass manche freiwillige Helfer am Wochenende gar nicht zum Einsatz kamen, weil doch einige Familien wegen Krankheit kurzfristig absagen mussten oder die anwesenden Kinder gar nicht die Kraft hatten, um das Segelangebot wirklich auszuschöpfen.
Da gab es in früheren Jahren härtere Kämpfe um die Segelboote und Segelzeiten für die einzelnen Kinder.
Richtig los ging das Segeln dann am Samstagvormittag. Die nächsten zwei Stunden waren alle Boote pausenlos im Einsatz und sogar das Fernsehen war gekommen, um eine Reportage zu drehen. Leider wurde es gegen Mittag so windig, dass die Boote eine Zeitlang nicht mehr hinausfahren konnten. Erst am Nachmittag legte sich der Wind so weit, dass wieder gesegelt werden konnte. Am Abend fand dann das obligatorische Abendessen im Café Baumgarten mit Ausgabe der Segel-Urkunden an die teilnehmenden Kinder und Ehrung der freiwilligen Helfer statt. Nach einem kurzen Gewitter am Abend hatte sich das Wetter schnell wieder beruhigt und so konnte auch am Sonntag noch bis zum Mittag bei leichter Brise und angenehmen Temperaturen ausgiebig gesegelt werden.
Am Nachmittag war dann das große Abschiednehmen – aber nur bis zum nächsten Sommer. Zum Schluss wurden 5 Boote aus dem Wasser genommen und in die Werft gebracht.