DGM Segelwochenende

Traunsee | 21.Juli -23. Juli 2017

In Zusammenarbeit zwischen dem bayrischen Landesverband der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) und dem „Mini12 integrativen Segelverein“ fand heuer wieder das Traunsee-Wochenende statt. Diese durch Walter Pavlis initiierte Veranstaltung hat nun schon Tradition und war, wie auch in den vergangenen Jahren, ein voller Erfolg.

Die betroffenen Kinder und auch deren Eltern und Geschwister sind so unglaublich fröhlich, begeistert, munter, neugierig und interessiert, dass es wirklich Spaß macht. So viel gelacht wurde an der Uferpromenade von Gmunden wohl schon lange nicht mehr. Es herrschte eine glückliche und zufriedene Stimmung, was man an den strahlenden Gesichtern der Kinder sehen konnte.

Die von den Helfern bereits vorbereiteten Segelboote lagen am Steg an der Uferpromenade. Zuerst wurden Schwimmweste anlegen – dann ging´s los. Jeder Segelschüler wurde von einem erfahrenen Begleiter in einem zweiten Boot begleitet, wodurch auch während des Segelns am Wasser Hilfestellungen möglich wurden. Wer sich nicht gleich alleine aufs Boot traute und noch schmal und leicht genug war konnte eine erste Runde im Boot eines Betreuers mitfahren. Das Vertrauen in die Mini12er, ihre leichte Manövrier­barkeit, die Unsinkbarkeit und das selbständige Aufrichten waren jedoch schnell gefunden und dann wollte jeder „sein eigenes Boot“ lenken.

Vergessen war der Rollstuhl, vergessen die Beine die sich nicht ordentlich bewegen wollen, denn jetzt ging es hinaus aufs Wasser, alleine im Segelboot – der Rollstuhl bleibt am Steg zurück.

„Ich entscheide selbst, wo ich hinsegeln will“ – so lautete die Devise. Und dazu noch ein „Ja, ich kann’s! Ich segle ganz alleine!“

Die Boote wurden jedes Mal auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Seglers angepasst, mit Pölstern, „Schwimmnudeln“, Kopfstützen und Sitzschalen aus den eigenen Rollstühlen. Vater Langecker hat dem Verein und den Mini12-Seglern ein ganz besonderes Geschenk mitgebracht: Einen selbst umgebauten Patienten-Lifter, mit dem man auch schwerere und wenig bewegliche Segler aus dem Rollstuhl ins Boot hinunter heben kann. Bisher wurden die Segler immer von zwei kräftigen Helfern hineingehoben, was ein gewisses Limit beim Seglergewicht bedeutete. Jetzt kann der Kran diese Arbeit übernehmen.

Wenn die beiden Boote bei gemächlichem Wind gemütlich nebeneinander am Wasser dahinglitten, kam es zwischen Betreuer und Segelschüler oft zu gemütlichen Gesprächen. Hilfestellungen, wie etwa das Öffnen einer Wasserflasche oder das Befreien eines verhängten Segels ergaben sich dann nebenbei.

Im Sinne des integrativen Segelns sind natürlich auch einige der Eltern und Geschwister, aber auch die Mitarbeiter der DGM und natürlich der „Herr Professor“ mit hinausgesegelt. Jene der Eltern, die schon länger und gut Segeln und Herr Professor Müller-Felber haben dabei auch Betreuer­tätigkeiten übernommen.

Bei wunderbarem leichten Wind segelte die gesamte „Flotte“ manchmal fast bis ans andere Ufer. Was für ein großartiges Erlebnis! Was für eine wunderbare Erfahrung! Welch tolles Bild boten die 10 Mini12er draußen am Wasser, die Begegnungen mit den großen Seglern, mit den Rundfahrt­schiffen aber auch mit den noch viel kleineren Booten der Modellbauer, die gleichzeitig ihre Traunsee-Challenge hatten.

Am 2.Tag konnte, wer wollte, neben dem Segeln auch eine Runde auf dem großen Motor­schlauchboot mitfahren, das die Mitglieder des Lions-Club Laakirchen als Begleitboot organisiert hatten.

Wer nicht am Wasser war, hielt sich auf der Uferpromenade bei den von der Gemeinde Gmunden zur Verfügung gestellten Tischen und Schirmen auf. Eine Familie hatte die herrliche Idee einen adaptiert Falt-Pavillon mitzubringen, der auf der Promenade durch Wassergefäße fixiert werden konnte. Dies ergänzte die Schirme ideal, sodass alle herrlich kühl im Schatten sitzen konnten.  Dort wurde gezeichnet, gemalt, gespielt und geplaudert, gegessen oder einfach nur ausgeruht.

Gemütlich waren auch die Abende. Ein herrliches Abendessen beim „Schwan“ am ersten Abend verdanken wir einer Einladung des Bürgermeisters der Stadt Gmunden – ein guter Zeitpunkt die Erlebnisse des Tages in Erinnerung zu rufen. Am zweiten Abend waren alle auf der Terrasse des Cafe Baumgartner. Unerwartet kam dabei die Vorführung eines Flyboards. Nach dem gemein­samen Abendessen wurden die Urkunden an die Segler ausgehändigt und den Organisatoren und Helfern gedankt.

Dank an alle Helfer und Förderer

Herzlichen Dank allen Mitgliedern des „Mini12 integrativen Segelvereins“ die zu dieser Veranstaltung beigetragen haben, allen voran Günther Honisch.
Dank den Verantwortlichen des DGM für die hervorragende Zusammenarbeit.
Dank allen tüchtigen jungen Helfern des Rotaractclubs Salzkammergut, den Mitgliedern des Lions Clubs Laakirchen und den anderen Helfern und Freunden des Vereins, die den Reibungslosen Ablauf erst ermöglichten.
Dank an den Bootsverleih von Dominik Huber, der die Verwendung des einen Stegs an der Ufer-Promenade ermöglichte.
Dank an den Union Yachtclub Traunsee, der trotz laufenden Clubbetriebs, während der Veranstaltung sichere nächtliche Wasserliegeplätze zur Verfügung stellte und davor und danach Landliegeplätze für die 12 Boote bereitstellte.
Dank der Gemeinde Gmunden für die Bereitstellung der Bänke und Sonnenschirme und für die Parkplätze in der Tiefgarage, die Familien und Betreuenden eine große Hilfe waren.
Dank auch an alle Förderer und Sponsoren, die mit ihren Spenden zu Reparatur und Erhalt der Boote beigetragen haben. Es waren 10 Boote im Einsatz.